Liebe Leserinnen und Leser,
Eine Kultur des "Leistungsdenkens" schaffen
Ich möchte mit einem Zitat des berühmten griechischen Philosophen Heraklit beginnen, der um 500 v. Chr. in Ephesos, Izmir, lebte:
"Das einzig Beständige im Leben ist die Veränderung."
Diese zeitlose Weisheit ist heute relevanter denn je, besonders in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen in unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Das Wachstum, das Deutschland in den 2010er Jahren erlebt hat, hat sich deutlich verlangsamt. Seit der COVID-19-Krise befindet sich unsere Wirtschaft in eine anhaltende Phase der Stagnation ein. Die anfängliche Euphorie rund um das Thema "New Work" lässt sich bei Führungskräften zunehmend nach. Gleichzeitig stellen geopolitische Spannungen – wie der Ukraine-Krieg und neue Formen wirtschaftlichen Wettbewerbs – uns alle vor enorme Herausforderungen. Gerade jetzt ist es für Deutschland, als Land der Innovation und wirtschaftlichen Stärke, besonders wichtig, eine Kultur des Leistungsdenkens zu fördern und den viel diskutierten Leistungsmangel zu überwinden.
Aktuelle Perspektiven zum Leistungsdenken
SAP-CEO Christian Klein formulierte kürzlich klar: "In Deutschland mangelt es an Leistungsdenken." Als Reaktion schlug er vor, individuelle Leistungsbewertungen im Unternehmen wieder stärker einzusetzen(1).
Andererseits argumentiert der Ökonom Prof. Dr. Enzo Weber, dass jüngere Generationen (Generation Z) ebenso motiviert seien wie die vorherigen. Laut Weber widersprechen die in den Medien kursierenden Geschichten über eine nachlassende Motivation jüngerer Mitarbeiter den empirischen Daten. Dennoch hebt er ein anderes zentrales Problem hervor: den Rückgang der Mitarbeiterbindung und des organisatorischen Engagements über alle Generationen hinweg – eine reale Herausforderung, der wir uns stellen müssen (2).
Die Produktivitätssteigerung in Deutschland hat sich erheblich verlangsamt; dies gefährdet langfristig unseren Wohlstand. Um diesen Trend umzukehren, müssen wir gezielt auf Technologie und digitale Transformation setzen.
Den Leistungsmangel überwinden
Um den bestehenden Leistungsmangel zu überwinden, müssen Unternehmen und Mitarbeitende Hand in Hand arbeiten. Organisationen sollten ihren Beschäftigten klare Rollen, sinnvolle Aufgaben und unterstützende Rahmenbedingungen bieten, die persönliches Wachstum fördern. Dabei reicht es nicht aus, lediglich individuelle Leistungsmessungen einzuführen – wir brauchen zusätzlich neue Ansätze wie etwa den "Right-Fit"-Ansatz.
Right Fit als Schlüssel zum Leistungsdenken
Der Right-Fit-Ansatz bedeutet im Kern: die richtigen Personen in Positionen zu bringen, die ihren Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmalen und ihrer kulturellen Passung entsprechen. Dabei werden objektive Kriterien genutzt, statt subjektiver Einschätzungen zu folgen. Mitarbeitende fühlen sich engagierter und zufriedener, wenn sie Rollen bekleiden, die ihren Stärken entsprechen – wodurch wiederum die Produktivität und Innovationskraft von Unternehmen steigt.
Indem wir Menschen objektiv in Rollen einsetzen, in denen sie von Natur aus aufblühen, können Unternehmen ihr volles Potenzial entfalten. Mitarbeiter fühlen sich engagierter und verbundener, wenn sie in Positionen arbeiten, die ihren Stärken und Werten wirklich entsprechen. Diese Übereinstimmung schafft Wachstumschancen für Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen.
Benjamin Franklin brachte es treffend auf den Punkt:
"Wenn du mit dem Verändern fertig bist, bist du fertig."
Die Bereitschaft zur Veränderung ist unverzichtbar – gerade jetzt –, um Leistungsdenken zu fördern und Leistungsmangel in Deutschlands sich wandelnder Wirtschaftslandschaft zu überwinden. Strategische Ansätze wie Right Fit können uns dabei helfen, uns effektiv anzupassen und das Potenzial auf allen Ebenen unserer Organisationen freizusetzen.